Monday, May 29, 2006

See ya, Australia - Hallo, South Africa

Die letzten Stationen in Australien waren der Nitmiluk (Katherine Gorge und Edith Falls) und der Kakadu Nationalpark. Kakadu ist vor allem wegen seiner jahrtausendealten Felszeichnungen und seiner Tierwelt einzigartig. Zur Tierwelt gehören hier u.a. Jabirus (Schwarzschnabelstörche), Krokodile, Wallabies, aber leider auch Millionen von Mosquitos :-(


Heute haben wir in Darwin unseren Campervan retourniert, mit dem wir im Laufe der vergangenen 10 Wochen fast 10 000 km zurückgelegt hatten. Jetzt bleibt uns noch ein Tag, um Darwin zu erkunden und dann geht es weiter zur letzten Station unseres Auslandsaufenthaltes - nach Südafrika und Botswana.

Saturday, May 20, 2006

The Kimberley

Es ist schwierig, die endlosen Weiten und Dimensionen von Westaustralien zu beschreiben. Von Port Hedland bis Broome zB sind es 615 km entlang einer einsamen (aber asphaltierten!) Straße, genannt "Great Northern Highway". Gegenverkehr ist so selten, dass jeder Lenker den anderen grüßt. Die Landschaft zwischen Port Hedland und Broome ist buchstäblich hunderte Kilometer nichts als Mulgagebüsch und so flach, dass ein Termitenhügel schon als Berg gelten könnte. Diese endlose Öde wird lediglich durch zwei einsame 'roadhouses' unterbrochen, die nicht mehr als eine Tankstelle und ein Café sind. Hin und wieder zweigt von der Straße ein Sand- oder Schotterweg ab, der zu einer entferten, nicht sichtbaren 'Station' (darunter versteht man hier eine der riesigen Schaf- oder Rinderfarmen) führt. Alles was auf die 'Station' hinweist, ist in der Regel ein ausgedienter weiß gestrichener Autoreifen mit dem Namen der Farm am Rand der Straße.

Broome ist heute ein beliebter Touristenort mit 13.000 Einwohnern (kann in der Saison auf über 50.000 Leute anwachsen), hat aber auch eine überaus interessante Geschichte. Zwischen 1900 und 1910 waren über 400 Perlschiffe im Einsatz, welche 80 % des Weltbedarfs an Perlmutt deckten. Als Perlentaucher wurden vor allem Arborigines (zwangsweise) und Chinesen eingesetzt. Unzählige davon starben durch Haiangriffe und die Dekompressionskrankheit. Mit der Entwicklung von Plastikknöpfen in den 50er-Jahren brach der Perlmutt-Markt jedoch völlig zusammen. Broome aber hatte Glück, denn etwa zur gleichen Zeit fanden die Japaner heraus, wie man Zuchtperlen erzeugen konnte. Und in den 70er-Jahren war Broome 'back in business' und erzeugte 60 bis 70 % des Weltbedarfs an Perlen. Broomes Touristenattraktion # 1 ist heute sicherlich Cable Beach, der (angeblich) zu den fünf schönsten Stränden der Welt zählt.


Von Broome weg ging's in die Kimberley, eine Gegend, die uns besonders gut gefällt. Endlose Savannenlandschaften (dh offenes Grasland durchsetzt mit vereinzelten Boab- und Eukalyptusbäumen), von Flüssen geformte bis zu 250 m tiefe Schluchten und rauhe Gebirgsketten gestalten hier die Landschaft besonders abwechslungsreich. Wir erkundeten zahlreiche Schluchten zu Fuß und per Boot, wobei das absolute Highlight sicherlich der Purnululu Nationalpark (Bungle Bungles) war. Man muss sich vorstellen, dass die Bungle Bungles (heute Weltkulturerbe) bis 1980 nur den Aborigines und einigen wenigen 'stockmen' bekannt war! Aber selbst heute ist es nicht einfach, zu den berühmten 'Bienenkörben' zu kommen. Ohne 4WD hat man absolut keine Chance in den Purnululu Nationalpark zu gelangen und selbst mit dem 4WD brauchten wir für die 53 km lange Zufahrt über 2 Stunden! Aber es hat sich ausgezahlt, denn die Bungle Bungles waren wirklich atemberaubend schön. Egal wo wir hinschauten entdeckten wir ungewöhnliche Felsformationen in allen möglichen Farbschattierungen, mit Fächerpalmen bewachsene Schluchten und Felswände, neue Fotomotive, ...


Ein weiterer Höhepunkt war unser Aufenthalt auf El Questro ( www.elquestro.com.au ) in den East Kimberleys. Hier hatten wir ein Privatcamp direkt am Pentecost River inmitten tropischer Vegetation und das Lauteste was wir hörten waren die Weckrufe der Kookaburras und Kakadus am Morgen.

Wednesday, May 03, 2006

Life's a beach, then you dive

Nach Kalbarri besuchten wir die traumhaften, menschenleeren Strände am Indischen Ozean. Da war zuerst einmal Shark Bay und der Francois Peron Nationalpark. Allerdings sind diese Strände nicht immer leicht zu erreichen - der Track zum Cape Peron ist zum Großteil Sandpiste. Hier mussten wir den Reifendruck das erste Mal auf die Hälfte reduzieren - eine neue Erfahrung für uns. Aber Peter meisterte die Sandstrecke ohne Probleme und nach ca. 1 ¼ Stunden Fahrzeit (obwohl nur 45 km) erreichten wir Bottle Bay, wo wir direkt am Strand campierten. Hier gehen rostrote Dünen in einen weißen Sandstrand und dieser wiederum in glasklares türkisgrünes Meer über. Wir verbrachten hier zwei Tage mit langen Strandspaziergängen, baden, lesen und schauen, schauen, schauen …


Der nächste Traumstrand hieß "14 Mile" und lag etwas südlich von Coral Bay - erreichbar über einen 10 km langen 'Feldweg'. Von Coral Bay selbst waren wir total enttäuscht - ein Handtuch und ein Sonnenschirm neben dem anderen (wie an der oberen Adria). Das große Geschäft hier sind die Walhaie, die jährlich von April bis Juni am Ningaloo Riff vorbeiziehen. Aber eine Walhai-Tour kostet umgerechnet 250 Euro pro Person! Und obwohl die Anbieter sog. 'spotter planes' einsetzen, ist nicht garantiert, dass man einen Walhai auch tatsächlich sieht. Das bedeutet dann - viel Geld für Nichts!

Uns war der Wirbel in Coral Bay bald zu viel und wir flüchteten in die South Lefroy Bay. Diese ist einfach ein Paradies - weißer Sandstrand, türkisblaues Meer und das Ningaloo Riff zum Schnorcheln. Da ließ es sich schon ein paar Tage aushalten. Erst als unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte langsam zu Ende gingen fuhren wir weiter nach Exmouth und in den Cape Range Nationalpark. Und auch hier fanden wir wiederum wunderschöne Schnorchelplätze und Strände.


Von Exmouth ging es dann nach Tom Price. Tom Price lebt so wie die gesamte Pilbara Provinz vom Eisenerzabbau. Pilbara Iron betreibt neun Minen und drei Verschiffungshäfen in dieser Region und exportiert dabei 127 Mio Tonnen Eisenerz jährlich - hauptsächlich nach Japan ( www.pilbarairon.com ). Unser Interesse galt aber mehr dem Karijini Nationalpark. Wir durchwanderten etliche Schluchten und zur Belohnung gab es dann meist ein Bad in einem der 'pools', für die der Karijini Nationalpark so bekannt ist. Die Schwierigkeit bei den Wanderungen war jedoch, dass hier vor wenigen Wochen aufgrund der vielen Wirbelstürme noch überall Hochwasser war und daher der Weg oft schwer zu finden war. Insgesamt bekam dieses Gebiet in der Zeit von Dezember bis April fünf Cyclones ab und zum Teil sahen wir die Überreste der Überschwemmungen 20 m hoch in den Bäumen! Von all den beeindruckenden Schluchten und Pools des Karijini Nationalparks fanden wir den Fern Pool und die Hamersley Schlucht am schönsten.


Von der Hamersley Schlucht fuhren wir über die Wittenoom-Roebourne Straße weiter zum Millstream-Chichester Nationalpark. Da es in der gesamten Pilbara Region nur zwei asphaltierte Hauptverkehrsverbindungen gibt, bedeutete das für uns 256 km auf einer holprigen Schotterstraße, die an etlichen Stellen aufgrund der vergangenen Wirbelstürme ebenfalls noch überschwemmt war. Ohne Allradfahrzeug hätten wir da keine Chance gehabt!