Bowron Lakes
In der vergangenen Woche nutzten wir die schönen Herbsttage für den lange geplanten Kanutrip zu den Bowron Lakes. Die Bowron Lakes liegen in der nördlichen Cariboo-Chilcotin Region, 10 Autostunden von Vancouver entfernt.
Einmal dort angekommen, mieteten wir zuerst die Kanus und besuchten dann das Registration Center für die obligate Einführung in umweltgerechtem Verhalten und Umgang mit Bären. Am 16. Sep. um ca. 12 Uhr ging's dann endgültig los. Vor uns lagen 116 km und 11 Seen bzw. Flüsse. Es ist immer wieder ein eigenartiges Gefühl, wenn man für mehrere Tage in die Wildnis startet - Erwartung, Freude (dass es endlich so weit ist), aber auch gemischt mit etwas Sorge (ob wohl wirklich alles so klappen wird wie geplant). Gegen 4 Uhr nachmittags schlugen wir das erste Camp am Beginn des Isaac Lake auf. Den ganzen Tag hatten wir keine Menschenseele getroffen und auch das Camp gehörte uns allein. Also ließen wir den ersten wunderschönen Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. Dann lagen wir im Zelt und hörten dem Wind in den Bäumen und dem Plätschern des Wassers zu - den Bärspray aber immer griffbereit.
Am nächsten Morgen weckten uns die Rufe der Loons (Wasservögel) und beim Aufstehen lag ein leichter Nebel über dem See. Bald machte der Nebel aber der Sonne Platz und nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir den zweiten Tag. Der Isaac Lake ist ca. 38 km lang und ist umgeben von den spektakulären Bergen der Cariboo Mountains. Die frisch angeschneiten Gipfel zeichneten sich kristallklar gegen den blauen Himmel ab. Besonders bei Peter kamen da schöne Erinnerungen auf - vor vielen Jahren war er auf diesen Bergen zum Heli-Skiing.
Auf den Isaac Lake folgte der Cariboo River, der Lanezi Lake, der Sandy Lake usw. Die Westseite des Bowron Lake Circuit ist landschaftlich völlig anders. Die hohen Berge machen einer eher hügeligen Landschaft mit ausgedehnten Mischwäldern Platz, die sich jetzt im Herbst in all ihrer Farbenpracht präsentierten. Insgesamt waren wir 5 Tage unterwegs und das ausschließlich bei schönem Wetter (was in dieser Gegend nicht selbstverständlich ist). In der Nacht fielen die Temperaturen auf ca. 2 Grad ab, aber die Tage waren schön warm und wir hatten kaum Wind.
Mit vielen schönen Eindrücken und einem total zufriedenen Gefühl kamen wir am 21. September wieder nach Vancouver zurück.
http://www.bcadventure.com/adventure/explore/cariboo/trails/bowron.htm
Vancouver ist eine tolle Stadt
Am 6. Sep. begann hier der Betrieb auf der UBC. Meine Kurse
- Review of Research in Cognition, Emotion and Technology. Technology Across the Lifespan und
- Diversity Difference and the Digital Divide. Technology and the Possibilities for a Democratic Public Education
waren - was man vom ersten Eindruck her sagen kann - sehr vielversprechend. Auch Peter ist von seinem Kurs "Applied Linguistics for Teachers" sehr begeistert. Aber auch sonst bietet die UBC zahlreiche Möglichkeiten - eine Bibliothek mit 4,7 Mio Büchern und über 46.000 Journals, ein umfangreiches Sportprogramm und interessante kulturelle Veranstaltungen.
In unserer Freizeit erkunden wir so nach und nach Vancouver, das durch seine Lage am Pazifik und am Fuße der Coast Mountains zahlreiche Möglichkeiten bietet. Einige Highlights waren
Steveston - ein noch funktionierendes Fischerdorf im Süden der Stadt. Es ist kaum zu glauben, dass es am Rande einer Millionenstadt wie Vancouver so etwas noch gibt! Hier werden Lachs (ist gerade in Saison), Heilbutt, Shrimps usw. direkt von den Schiffen verkauft. Bei einem so reichen Angebot an frischem Fisch ist klar, dass wir da ordentlich zuschlagen.
Vancouver Aquarium - wir verbrachten 5 Stunden dort (!)
Gestern fuhren wir mit dem Rad die "
Seawall" rund um den Stanley Park und den False Creek ab. Obwohl nur gut 20 km insgesamt, brauchten wir doch 4 1/2 Stunden, da wir natürlich an den diversen Stränden (Second Beach, Third Beach, English Beach und Sunset Beach liegen direkt in der Stadt) und auf Granville Island stoppen, fotografieren und genießen mussten.

Aropos Strände - am Samstag Abend besuchten wir "
Bard on the Beach". Hier werden am Strand Shakespeare Stücke aufgeführt. Wir sahen "As You Like It". War schon beeindruckend - wenn auch das Shakespeare-Englisch für mich manchmal etwas schwer verständlich war. Peter tat sich da etwas leichter :-)
Johnstone Strait
Nachdem wir das Apartment in Richmond bezogen hatten und auch auf der UBC alles geregelt war, goennten wir uns noch 4 Tage Sea-Kayaking und Whale Watching in der Johnstone Strait. Mit der Faehre ging's von Horseshoe Bay nach Nanaimo (auf Vancouver Island) und mit dem Bus weiter nach Campbell River. Von hier mit der Faehre nochmals 10 min nach Quadra Island, dem Ausgangspunkt fuer unsere Sea-Kayaking Tour.
Am 31. Aug. brachte uns das Boot von Quadra Island zum "Base Camp" auf West Cracroft Island in der Johnstone Strait. Von hier unternahmen wir taeglich Ausfluege in unterschiedliche Richtungen. Wir hatten auch grosses Glueck - wir sahen Orcas aus 50 m Entfernung, einen Schwarzbaeren und etliche 'bald eagles'. Der Trip war hervorragend organisiert und auch die Gruppe passte gut zusammen.

Morgen ist hier noch ein Feiertag (Labour Day) und dann geht's auf der UBC los.